Botswana – im Sandkasten des südl. Afrikas

 

Unser Weg durch Botswana
Unser Weg durch Botswana

 

 

Wir reisten nach Botswana via Sambesifähre in nur 5 Minuten nach Kasangula ein. Es war schon fast ein langweiliger Grenzübergang: keine Schwarzwechsler, keine Leute die herumlungerten. Alles ging ziemlich rasch und wir waren eingereist in Botswana.

 

In Kasane haben wir uns, wie viele andere 4x4 Fahrer, mit Lebensmitteln, Wasser und Benzin versorgt.

 

 

1. Chobe Nationalpark

 

Bereits nach 20 Km im Chobe NP hatten wir den totalen Breakdown. Wir rumpelten gerade über eine extreme Piste mit Pudersand und darunter liegenden Felsen, als die Karosserieaufhängung hinten komplett abbrach und wir fest saßen. Wieder einmal hat uns das Übergewicht auf den extrem harten Pisten einen Boxenstopp beschert. Wir konnten keinen Meter weiter fahren. Vorsichtig lugten wir vorm Aussteigen herum, ob nicht irgendwelche hungrigen Löwen schon auf uns warteten.

 

 

Glücklicherweise war gerade ein Trupp Arbeiter in der Nähe, bei denen wir die Nacht verbringen konnten. Und einer dieser Arbeiter kam mit einem Handy daher (!) – mit den Worten „somebody wants to talk to you“…. Es stellte sich heraus, dass die Ranger eine Werkstätte verständigt hatten und deren Meister rief gerade an. Ich machte ihm klar, dass wir total fest saßen und einen Abschleppwagen benötigten. Seiner war aber selbst auch gerade kaputt, aber er wollte am nächsten Tag vorbei schauen. In der folgenden Nacht fanden wir keinen Schlaf – wir überlegten, was wir alles mitnehmen wollten, wenn wir den Pinzi aufgeben mussten.

 

 

Am Nächsten Morgen kam der Mechaniker aus Kasangula angefahren, der den schlappen Pinzi auf wunderbare Weise mit Ketten soweit zusammenspannte, dass wir selbst zur 40 km entfernten Werkstätte fahren konnten. Dort wurde der Pinzi fachmännisch geschweißt und wir erholten uns in einer netten Lodge von dem Schock. Wunder gibt es immer wieder …

 

  

 

Doch dann konnte uns nichts mehr aufhalten: Im zweiten Anlauf wurde der Nationalpark bezwungen, der Pinzi fühlte sich in den zunehmend tiefsandigen Spuren immer wohler und zog uns unbeirrt durch unwegsames Gelände.

 

 

 

Große Elefantenherden, die sich bereits durch "Elefantdung" und umgebrochene Bäume und Sträucher ankündigten, begleiteten uns fortan immer wieder. Ein Großteil von Botswanas 80.000 !!!!! Elefanten soll sich im Park herumtreiben.

 

 

Wir erreichten nach anstrengender Fahrt schließlich die Savuti-Region, die für extreme Trockenheit bekannt ist. Untersetzung und Allrad waren beim Pinzi angesagt und er wühlte sich mit uns tapfer durch den Tiefsand und konsumierte Unmengen des mitgebrachten Treibstoffs. Der Savuti Channel bringt nur alle paar Jahre Feuchtigkeit in diese große "Sandkiste".

 

 

Im Camp gab es allerlei zu beobachten, es sind keine Schutzzäune vorhanden. Mittags kratzte sich einmal ein Elefant den Buckel an unserem Schattenbaum, wir lagen gerade im Zelt und hatten natürlich die Kamera nicht dabei, aber das scheuernde Geräusch wird uns wohl ewig in Erinnerung bleiben. Von anderen Travellern hörten wir die Story von 2 Löwen, die ein paar Tage zuvor im Camp Revier-Kämpfe austrugen und Gäste für Stunden in ihren Zelten und Wägen festhielten. Keiner wagte es, die Sanitäranlagen aufzusuchen...

 

 

Aber auch die Vogelwelt war sehr interessant, besonders die Hornbills und einige Buschhühner waren besonders zutraulich.  

 

 

Nicht nur Pinzi musste hochtourig gegen die Hitze ankämpfen, auch wir mussten erfinderisch werden, um die 45 ° C während des Tages auszuhalten. 

 

 

Typische Savuti-Szenerien kann man an den Wasserlöchern beobachten: Bei einem Wasserloch waren zugleich ein Hyänentrupp, Warzenschweine, ein Schakal und eine Gruppe Elefanten anwesend.

 

2. Moremi und das Okavangodelta

Fliehende Elefantenherde
Fliehende Elefantenherde

 

Das Okavangodelta ist das größte Binnendelta der Welt. Der Fluss Okavango ergießt sich hier in die Kalahari-Wüste. Das Delta ist saisonalen Schwankungen unterworfen, wenn es im Bergland Angolas zu regnen beginnt, füllt sich das Delta einige Wochen später. Das Moremi Gamereserve ragt direkt in das Okavangodelta hinein. Besonders malerisch war unsere Fahrt entlang des Quai Rivers, einem Abfluss des Okavangodeltas.

 

Hier tummelten sich große Elefantenherden mit Jungen, die aber beim Motorgeräusch des Pinzi fluchtartig die Szenerie verließen. Vielleicht, weil der Pinzi ein ähnliches Geräusch wie ein (Jagd-)Flugzeug macht?

 

 

 

Wir mussten immer wieder mehr oder weniger abenteuerliche Holzbrücken überqueren, da Moremi ein saisonales Marschland ist.

 

  

 

Am idyllischsten lag der Campingplatz der "Thirdbridge" an dem wir in der Nacht Besuch von Hyänen erhielten und rundherum Löwen brüllen hörten. (Dachzelt sei dank). Hier trafen wir auch eine geführte Tour von deutschen Urlaubern, die sich in 4x4 Mietwagen auf das Abenteuer Botswana einließen.

 

 

 

Bei unseren Streifzügen durch das Moremi Wildliferessort kamen wir auf beinahe zugewachsenen Wegen bis an den Rand des Dauerüberflutungsgebiets des Deltas heran.

 

  

 

Nach gut 500 km hatten wir unser Abenteuer im Outback geschafft und wir trafen in Maun ein, die Stadt lebt praktisch von den Touristen, die von dort per Flugzeug, Hubschrauber oder Boot ins Delta gekarrt werden.

 

 

 

 Wir waren froh, das Abenteuer heil überstanden zu haben, niemals steckten wir mit dem Pinzi im Gegensatz zu anderen Reisenden im Sand fest.

 

 

 

 

 

In Maun erlebten wir dann die ersten schweren Regenfälle, die Regenzeit kündigte sich an und wir änderten unsere Pläne: Anstatt den Salzpfannen einen Besuch abzustatten entschlossen wir uns für eine Woche "Urlaub" im Krügerpark Südafrikas. Wir hatten den Norden des Parks noch nicht gesehen und so lag der Park mit 500 km Umweg praktisch auf unserer Route zurück nach Johannesburg. Die Entscheidung erwies sich als Weise: Wir waren von der renovierten Infrastruktur des Parks sehr angetan und auch die Tiersichtungen waren hervorragend.

 

 

Anfang November hat sich dann der große Kreis unserer ersten Afrikarunde geschlossen und wir kamen wohlbehalten in Johannesburg an. Dort hatten wir sehr viel zu erledigen: Die Pages unserer Afrika-Abenteuer mussten geschrieben werden, der Pinzi kam ins "Sommerquartier" nach einem Service,  Ersatzteile für den Pinzi mussten (leider) bestellt werden (Das Reduktionsgetriebe machte Probleme), das Visum für Indien musste besorgt werden, und das neue Abenteuer INDIEN wartete schon ungeduldig auf uns!

 

 

Insgesamt sind wir ca. 9.000 km in den 3 Monaten gefahren, haben 1.600 Liter Benzin verbrannt, unzählige nette Menschen kennen gelernt, tollste Tierbeobachtungen gemacht und eine wohl unvergessliche Reise im wilden Afrika hinter uns gebracht.