Uruguay

So

30

Dez

2012

Uruguay (13. - 20. Dez. 2012)

 

Uruguay, ein Terra inkognita für uns, weil wir das Land ja nicht auf unserer ursprünglichen Routenplanung hatten. Wir kamen mit der Fähre von Buenos Aires um 3 Uhr in der Früh in der Stadt Colonia des Sacramento an und irrten einige Zeit in der schlafenden Stadt umher, bis wir uns entschlossen, an der Küstenpromenade die Rest-Nacht zu verbringen.

 

Die Nacht verlief sehr angenehm und wir genossen gleich den Morgen am Strand des Rio de la Plata, der hier schon so breit wie ein Meer jedoch noch reines Süßwasser ist. Es kamen immer wieder Leute vorbei, die ihre Pferde zum Bad führten und anschließend durften sich die Pferde im Quarzsand wälzen.

 

Die Stadt Colonia hat ein sehr nettes historisches Zentrum, welches das Siegel des UNESCO Weltkulturerbes trägt. Uruguay hat eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich, abwechselnd wurde es von den Portugiesen und dann wieder von den Spaniern beansprucht, ehe es schließlich als eigener Staat unabhängig wurde. Seitdem ist es praktisch der kleine Bruder der beiden großen Nachbarstaaten, Argentinien und Brasilien, ohne deren Probleme zu übernehmen. So gelang es den „Uruguaschis“ (so werden die Leute aus Uruguay ausgesprochen) sozusagen im Schatten der Nachbarstaaten, einen beschaulichen Lebensstil mit erheblichen Wohlstand zu entwickeln.

 

Uruguay bietet keine besonderen landschaftlichen Höhepunkte, der höchste Berg, der Pan Azucar, ist gerade mal 500 m hoch. Die Urus leben von der blühenden Landwirtschaft und vom Tourismus der Nachbarländer. Besonders die geldigen Argentinier stürmen in der Saison den Nobelbadeort Punta del Este, an der Mündung des Rio de la Plata in den Atlantik. Für uns war das absolut kein Ort zu verweilen, Protzerei ist unsere Sache nicht und außerdem gibt es dort nicht mal einen attraktiven Strand. Wir blieben stattdessen ein paar Tage bei einer kleinen, netten Schweizer Kolonie, die sich an einem Strandstück zwischen der Hauptstadt Montevideo und Punta del Este angesiedelt hatte. Dort trafen wir auch andere Traveller aus Deutschland, die dort gerade ihr abgestelltes Womo wieder reisefertig machten. Uruguay ist der ideale Ort in Südamerika, ein eigenes Fahrzeug längere Zeit abzustellen, weil man hier bei der Einreise gleich offiziell ein Jahr Erlaubnis für das Auto erhält und manche sogar ohne Probleme mit dem Zoll mehrere Jahre dort parkten.

 

Apropos Montevideo: Uns wurde gesagt, dass wir dort mit dem Feeling der 60er Jahre empfangen werden – war aber nicht so. Alles wirkte sauber und die 24km lange Strandpromenade war sensationell abzufahren. Schade nur, dass die Stadt am Rio und nicht wirklich am Meer liegt.

 

Zuletzt verbrachten wir zwei Tage wirklich am Atlantik, ganz im Norden von Uruguay, beim Nationalpark Santa Teresa. Dort waren wir ziemlich allein und erforschten die riesigen Buchten und Dünen des Nationalparks Außerdem gab es in Fußdistanz das hippige Dorf Punto del Diabolo.

Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, um die tolle Gegend richtig genießen – sprich – auch im Atlantik schwimmen zu können. So nutzten wir das schlechte Wetter, um weiter Richtung Brasilien zu fahren. An der Grenze trafen wir den ersten österreichischen Traveller unserer Reise: Ein Wiener, der gerade ein Jahr (unerlaubt) in Brasilien war und jetzt nach Uruguay wollte, um das Auto abzustellen. Dann war das Tor nach Brasilien offen und unser nächstes Abenteuer begann …

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