Argentinien

Di

12

Mär

2013

Der erste Luft-Sprung ist geschafft

Nach einem angenehmen Flug über den Atlantik und einem etwas durchgerüttelten Frühstück sind wir wohlbehalten in Buenos Aires gelandet. Argentinien ist ja schon ein Heimspiel für uns und wir lassen uns nicht mehr von Taxifahrern über das Ohr hauen – nach dem Motto „ich weiß, wo Dein Haus wohnt“ – natürlich auf Spanisch! Morgen in aller Frühe folgt der noch größere Luftsprung nach Australien. Besonders freuen wir uns dabei auf die wiederholte Andenüberquerung, diesmal der anderen Art aus der Kondor-Vogelperspektive.

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So

16

Dez

2012

Atlantikküste bis Buenos Aires (29. 11. - 12. 12. 2012)

Nach unserem „Leben im Walrhythmus“ und dem unerwarteten Glück, welches uns noch beschert war, sind wir, als es für uns alle, die Wale und uns stimmig war, gen Norden weitergezogen.

Wir haben uns für die Routa 3 entschieden, die immer entlang des Atlantiks verläuft, leider in so großer Entfernung, dass wir keine Sicht darauf hatten. Deshalb sind wir einmal eine Schotterstraße Richtung Atlantik abgebogen und 120 Km den Camino Costera abgefahren.

 

Dieser einsame Weg bot uns tolle Ausblicke auf das Meer, abwechselnd mit Dünen und Steilküste. Höhepunkt war dabei eine riesige Papageienkolonie. Wir konnten deren Flugkünste am Steilküstenrand, wo sie gerade ihre Nester in den von Meer, Wind und Wetter ausgewaschenen Lehmlöchern hatten, beobachten und fotografieren.

 

Nach den vielen Kilometern, die wir die letzte Zeit zurückgelegt hatten und nach der total intensiven Zeit mit den Walen haben wir uns einen kleinen eher unbekannten Ferienort am Atlantik ausgesucht, ca. 600 Km südlich von Buenos Aires um einige Tage ruhig anzugehen und das Vergangene setzen zu lassen. Hier in Dunamar hat ein gewisser Ernesto Gesell die Idee gehabt, die Küste zu bepflanzen um die Wanderdünen zu stabilisieren und so haben wir das Glück, in einem Park bestehend aus Pinien und Eukalyptusbäumen campen zu können. Der Staub den der Bremi in den letzten Wochen geschluckt hat, gehört entfernt, Wäsche gewaschen, ach ja - und das Faulenzen darf auch nicht zu kurz kommen.

Gerti kann sich voll austoben und ihren stark ausgeprägten Sammlertrieb ausleben: Feuerholz sammeln, Pinienzapfen sammeln, die gerade voll reifen, vom Eukalyptusbaum fallenden, Samenfrüchte sammeln. Diese verbrennen in der Glut mit einem wunderbaren Eukalyptusduft der durch den Rauch aufsteigt. Das lieben wir sehr.

Wir hatten gelesen, dass einige Kilometer den Strand Richtung Westen folgend, exotische Muscheln aus Brasilien mit einer Meeresströmung kommend, angespült werden sollen. Bisher haben wir mit angekündigten Muschelstränden noch nie Glück gehabt, wollen aber dennoch den langen Spaziergang wagen. Ausgerüstet mit Jause und Getränken und warmen Jacken, man weiß ja nie, sind wir von unserem wunderbaren Park hinter den Dünen losgezogen. Vor der Düne war die Hölle los. In der vorhergehenden Nacht hat es fast ununterbrochen geregnet und im Atlantik waren offensichtlich Gewitter. Das Meer hat wie wild getobt und der Wind hat extrem stark, natürlich gegen unsere Richtung, geblasen. Schnell hatten wir die gut eingepackten Jacken angezogen. Wir mussten uns ziemlich gegen den Wind stemmen, aber nach etwa 2 Stunden haben sich tatsächlich die ersten wunderschönen Muscheln angekündigt. Wir hatten das Glück, dass diese Nacht das Meer so wild war und wir ganz am Anfang der Saison waren. So hatten wir die Qual der Wahl bei den vielen Muscheln die schön langsam immer mehr wurden. Michael hat aufgepasst, dass Gertis Sammelleidenschaft nicht ganz mit ihr durchging… Aber so einen wundervollen Muschelstrand haben wir bisher erst einmal, in Südafrika, durch Zufall entdecken dürfen .Und jetzt müssen wir noch ein paar Tage bleiben bis alle sauber gewaschen und getrocknet und noch einmal aussortieret sind. In der Nacht ist Michael mit Kopfweh und flauem Gefühl in der Bauchgegend aufgewacht. Er hat sich bei dem Gewaltsmarsch tatsächlich einen Sonnenstich geholt, weil er nur ein Stirnband und keine Kappe oder Hut aufgehabt hat. Die hätte ihm der heftige Wind weggeblasen. Nach einem Tag Schonung hat er´s überstanden und ist wieder ganz der Alte.

 

Ein paar Tage noch „Erholung“ und dann haben wir uns entlang der Küste weiter Richtung Buenos Aires auf den Weg gemacht. Am 12.12.12 erreichten wir die Hauptstadt und quartierten uns sogleich auf dem Parkplatz gleich neben dem Hafengebäude ein. Unsere Überfuhr nach Uruquay hatten wir für den nächsten Tag geplant und wir checkten zu Fuß im Hafen alles ab. Dabei stellte sich heraus, dass die Größe des Bremi nicht in jede Fähre passt und uns nur die Fähre um 24.00 Uhr angeboten werden konnte. Spontan entschlossen wir uns, die Fähre noch am selben Tag zu nehmen, anstatt einen Tag zu warten. Die Tickets wurden schnell gekauft und um 24.00 Uhr ging‘s los.

Nun steht unserem Abenteuer in Uruguay nichts mehr im Weg. Neues Land, neues Glück, adios Argentina!

 

Bilder von diesem Reiseabschnitt

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Mi

28

Nov

2012

Peninsula Valdes (Patagonien) 20. - 28. Nov. 2012

Wir brennen schon darauf, endlich zur Peninsula Valdes am Atlantik zu kommen. Dort sollen sich ja die Südkaper-Wale in großer Zahl tummeln.

Noch einmal versuchen wir, das ersehnte Ersatzteil in El Bolson zu bekommen und fahren vom PN los Alerces zurüc k. Das Bestätigungsmail haben wir bekommen, es sollte alles klappen, allein das Teil ist nicht am angekündigten Ort. Am nächsten Tag war Streik aller Zustelldienste vorangekündigt, also wieder keine Chance an das Teil zu kommen. Wir geben es auf. Plan „B“ ist in spontaner Ausarbeitung J, und wird auf was immer weiter mit dem Packerl passieren wird abgestimmt.

 

Wir packen unsere 7 Sachen und brausen Richtung Peninsula Valdes ab. Michael drückt so sehr auf die Tube, dass wir am gleichen Abend, schon ganz in der Nähe der Halbinsel Valdes, bei einer Raststätte, übernachten. Dort haben wir full Service genossen. Es war eine sehr neue gepflegte Raststätte. Neben gutem Essen, gab es natürlich Toiletten und Duschen. Die Fahrt bot überraschend wieder sehr schöne Landschaften für uns. Der Rio Chubut, nachdem der Bundesstaat in dem wir uns gerade aufhalten, benannt ist, hat ein wunderschönes weites Tal geschaffen. Dabei hat er phantastische Felsformationen aus dem teilweise bunten Gestein herausgebildet. Obwohl wir 750 Kilometer abspulten, verlief die Fahrt wegen der wunderschönen und abwechslungsreichen Landschaft sehr kurzweilig. Die meiste Zeit war kaum ein Auto auf der Straße, auch kein Lastwagen, was sehr angenehm war. Etwas später ist uns eingefallen, dass ja Streik war! Wir haben auch gemerkt, dass wir nun schon wirklich in Patagonien sind. Die Entfernungen zwischen den Orten und damit auch den Tankstellen können schon ein paar 100 Kilometer betragen. Also: Genug tanken! Die Bezahlung funktioniert dort auch nur mehr teilweise mit Kreditkarte. Es ist überhaupt schwierig geworden mit Kreditkarte zu bezahlen. Den Leuten ist Bargeld lieber, weil die Inflation hier sehr stark ist.

 

Zurück zur Raststätte unserer Übernachtung! Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal ca. 70 K und sind in Puerto Madryn, dem Hauptort hier angekommen. Wir haben uns mit Lebensmittel eingedeckt und sind zur Seefront, einer schönen Promenade mit einem breiten langen Sandstrand davor, gefahren. Nachdem hier die Stadt ist, sie erinnert uns ein wenig an Durban in Südafrika, aber kleiner, erwarten wir uns keine Wale. Ein Blick aufs Meer soll uns eines Besseren belehren. Es gibt Wale hier in der großen, weiten Bucht. Nicht nur einen, es gibt einige. Wir konnten bis zu sechs auf einmal mit unseren Ferngläsern ausmachen. Wow, endlich am so lange ersehnten Ziel angekommen. Es ist für uns kaum zu glauben. Wir sitzen stundenlang auf der Promenadenmauer und schauen aufs Meer. Immer wieder taucht ein Wal auf und zeigt uns ein Stück von sich. Hunger und Durst sind vergessen, wir sind eingetaucht in das Leben der Wale. Wir sehen eine Walmutter mit Jungem und einige einzelne Wale. Manchmal schwimmen sie ein Stück gemeinsam. Wir sind fasziniert!

 

Irgendwann wird doch der Hunger zu groß und wir müssen auch weiter auf die Peninsula Valdes unser eigentliches Ziel. Die Peninsula Valdes ragt wie in Polyp von Patagonien in den Atlantik hinein. Sie ist UNESCO Weltkulturerbe und bietet reiches marines Tierleben. Man kann Ballenas (Südkaper Wale), Orcas, Elefantenkühe, Robben, Pinguine etc. zur rechten Zeit beobachten. Außerdem viele Vogelarten, Guanakos (wilde Lamas), Nandus und Gürteltiere. Die Halbinsel hat eine großteils schroffe Küste mit einigen Sandbuchten. Im Inneren gibt es sogar ein paar Salzseen. Der Charakter der Insel ist wildromantisch.

 

Wir suchen uns gleich unseren Übernachtungsplatz für diese Nacht und vielleicht ein paar weitere. Es kommt drauf an, ob es hier Wale gibt. Wir stehen wieder an einer langgezogenen Bucht, diesmal mit Klippen von denen wir aufs Meer schauen können. Kaum dass wir mit dem Auto stehen, laufen wir auch schon ans Meer. Natürlich mit Kamera und Fernglas bestückt. Bingo! Hier gibt es auch einen Wal. Nein nicht einen: Ein Liebespärchen „kuschelt“ sich in unserer Bucht zusammen. Wir vermuten das zumindest, wir sind ja keine Walexperten. Leider kommen immer „Motorschiffe“ (für uns ist das ein Skandal!) mit Touristen her und stören unsere Wale und sie tauchen für längere Zeit ab. Nachdem alle Boote endlich weg sind, tauchen die Wale wieder öfter auf und wir dürfen uns an ihnen erfreuen. Nachdem es windiger wird und auch bereits 19.00Uhr, Zeit zum Schlafengehen für die Wale verschwinden sie aus unseren Blicken. Gerti hatte das lustige Treiben sogar auf Video festgehalten, der Clip ist aber leider auf mysteriöse Weise von unserem Computer verschwunden. Das glaubt uns jetzt wieder keiner …. Gerti hätte sich am liebsten in den Allerwertesten gebissen und wollte schon Michael als Übeltäter beschuldigen, der konnte jedoch ein lupenreines Alibi liefern!

 

Am nächsten Tag warten wir leider vergebens auf Wale. Wir vertreiben uns die Zeit mit schönen Spaziergängen in unserer Bucht, langen Blicken aufs Meer, hatten Besuch von Guanakos und dem Streit mit einem Oyster Catcher, der glaubt, dass wir seinem Nest zu nahe gekommen wären. Dabei wussten wir gar nicht wo´s war.

 

Der darauf folgende Tag brachte eine Schlechtwetterfront mit starkem Wind und Wolken und sogar ein paar Regentropfen. Wir haben die Halbinsel abgefahren auf der Suche nach den versprochenen Seelöwen, Pinguinen und anderen Tieren. Pinguine haben dem schlechten Wetter auf ihren Nestern sitzend getrotzt und die Seelöwen haben den Tag großteils einfach verschlafen. Auf einem Parkplatz ist uns überraschend ein sehr zutrauliches Gürteltier vor die Linse gelaufen und ist nun auch Hauptdarsteller in einem Videoclip.

 

An einem Tag noch wurden wir mit Walbesuch in unserer Bucht belohnt. Das vermeintliche Liebespaar waren nämlich Mutter und Kalb. Sie spielten alle Stückerl mit Sprüngen und Flossenschlagen. Es war wohl die Lehrstunde fürs Kleine. Wir haben es noch einmal sehr genossen nicht ahnend, dass es das letzte Mal aus dieser Nähe sein sollte. Schön langsam entfernten sie sich immer weiter und in den nächsten Tagen konnten wir in keiner umliegenden Bucht Wale entdecken. Es ist das Ende der Saison und wir können sehr dankbar sein, dass wir sie erleben durften. Aber es ist immer zu kurz….. WALE ADE – SCHEIDEN TUT WEH! 

Neue Wendung: Doch dann erschien am Campingplatz ein als Traveller verkleideter indischer Mystiker, der Gerti mögliche Buchten für Walsichtungen enthüllte. Und tatsächlich! Die folgenden Tage waren geprägt durch Spaziergänge mit Walen am Strand (die waren wirklich nur 10 Meter entfernt …), Aufstehen, Frühstücken, Mittagessen, Abendessen immer mit irgendwelchen Wal-Kapriolen (Flossenschlagen, Sprünge, Wälzen, Blasen …) in der Bucht – so intensiv so herrlich und auch anstrengend. Welch ein unerwartetes Abschiedsgeschenk!

 

Am letzten Tag unseres Aufenthalts ist die Odyssee mit unserem Ersatzeil aus Österreich doch noch zu einem versöhnlichen Ende gekommen: Wir durften das Packerl endlich in Empfang nehmen, nachdem es 4 Wochen durch Argentinien gegeistert war. Michael war begeistert und baute das Teil sofort beim Bremi ein – ab jetzt keine Probleme mehr mit leckendem Kühlwasser …

 

Nun reift bei uns ein Gedanke, der uns schon seit ein paar Wochen beschäftigte: Immer wenn es kalt und ungemütlich wurde, hatten wir eigentlich keine rechte Freude an der Campingreise. Im Auto ist es zwar kuschelig warm, aber man muss ja auch immer wieder hinaus. Dann heißt es von Kopf bis Fuß voll adjustieren – schon recht mühsam! Also ist die Vorstellung, mindestens 4 Wochen durch Südpatagonien bei überwiegend garstigem Wetter zu reisen, nicht sehr aufbauend für uns. Dazu kommt, dass die Landschaft im Süden bei aller Grandezza doch sehr an europäische Hochgebirgslandschaften erinnert und wir ja eigentlich keine richtigen Berge-Fans sind.

 

Also, langer Rede kurzer Sinn, wir wollen wieder zurück in die Wärme: Die Strände und die reiche Küche Brasiliens locken uns sehr und von Uruguay ist das gar nicht so weit entfernt! Wir stellen daher unsere Reiseroute um: Statt Feuerland als Ferndestination heißt diese jetzt die Traumstrände der Ilha de Santa Catarina bei Florianapolis in Südbrasilien. Dort werden wir den Jänner verbringen und dann zurück nach Uruguay fahren, weil wir den Bremi wahrscheinlich von Montevideo aus zurückschicken.

Bilder von einer intensiven Woche

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Mo

19

Nov

2012

Die Anden Patagoniens (9. - 19. Nov. 2012)

Patagonien empfing uns mit Schneebatzen auf der Passhöhe. Dann ging es hinunter durch einen Korridor von Sanddünen, die wir erst später als die Aschenhaufen des großen Ausbruchs des Puye hue Vulkans vor ein paar Jahren identifizieren konnten. Die Straße musste damals ja für Wochen gesperrt gewesen sein. Unten erreichten wir eine wunderbare Seenlandschaft.

Der Lago Nahuel Huapi ist stark verzweigt und die Landschaft erinnert irgendwie an norwegische Fjorde, vielleicht auch wegen der dichten Nadelwälder. Wir umkreisten den See und durchfuhren am östlichen Ende gleich wieder die typische Halbwüstenlandschaft Nordargentiniens. So schnell ändert sich hier die Szenerie.

 

Der Hauptort der Region heißt San Carlos de Bariloche und ist das Touristenzentrum ganz Argentiniens. Es schaut ein bisschen wie in der Schweiz aus, heißt auch so und hat auch Unmengen von Hotels und sonstigen Beherbergungen. Es gibt einen herrlichen Rundkurs, den wir natürlich abfuhren, mit einem grandiosen Panorama-Blick auf die Seen. Trotzdem war uns die Gegend etwas zu touristisch und wir flüchteten nach 2 Tagen in die verheißungsvolle Hippie-Kolonie El Bolson.

 

 

El Bolson – Hippiehauptstadt Argentiniens!

 

Hippiehauptstadt? Wir können nicht viel davon entdecken – abgesehen von jungen Trampern und ein paar in die Jahre gekommenen Alt-Hippies! Es ist alles sehr entspannt hier, das kann aber daran liegen, dass gerade Siesta ist, als wir ankommen. Nach ein paar Tagen hier haben wir entdeckt, warum die Gegend hier in und um El Bolson so beliebt ist: Es ist das milde Klima hier im Tal und die angeblich guten Schwingungen, die vom Cerro Piltriquitron ausgehen, dem mystischen Berg, der die Stadt überragt. Unser erster Campingplatz liegt in einem parkähnlichen Gelände. Die Ferien haben noch nicht angefangen – Gott sei Dank, so ist noch nichts los hier. Wir können den riesigen schönen Platz fast alleine genießen. Außer ein paar Gästen in den Cottages gibt es in erster Linie Ibisse und andere Vögel, die gerade brüten.

 

Die Umgebung ist phantastisch mit schneebedeckten Andengipfeln auf der einen und einem scharfkantigen Gebirge auf der anderen Seite. Dazwischen schlängelt sich der Rio Azul durch das Tal und viele andere Gebirgsflüsschen kommen gerade mit dem Schmelzwasser herunter.

 

Wir wollten die umwerfende Fernsicht genießen und fuhren auf den sagenumwobenen Cerro Piltriquitron. Während unserer Bergfahrt mussten wir plötzlich feststellen, dass von Westen her eine Art Nebelfront aufzog und das Tal und die Berge einhüllte. Das trübte unsere Fernsicht über das wundervolle Tal ungemein. Die Kamera hatte auch keine Lust das zu fotografieren. Gleichzeitig setzte ein ziemlich unangenehm böiger Wind ein, der es uns die geplante Wanderung zu einem abgestorbenen Wald vergällte. Dort oben haben kreative Holzschaffende aus den abgestorbenen Bäumen bizarre Figuren geschaffen, die es uns angetan hätten. Nachdem wir von der Bergstation in über 1.300 Metern einige Höhenmeter erklommen hatten, beschlossen wir, ob des unbekannten Geländes und der noch unbekannteren Wetterverhältnisse unsere Wanderung abzubrechen. Am nächsten Tag hat uns ein Insider berichtet, dass die „Nebelfront“ vom Vulkan Puyehue ausging, der fand, dass es wieder mal ein wundervoller Tag zum „Speien“ sei, was gleich solche Auswirkungen hatte. In letzter Zeit ist der Bursche wieder aktiver und einige Leute sind beunruhigt deshalb. Das war ja der Vulkan, der vor einigen Jahren tausende Quadratkilometer mit Seiner Asche bedachte und auch den Flugverkehr in Chile und Argentinien lahmgelegt hat. Es ist schon spannend in der Nähe eines aktiven Vulkanes zu leben…

 

Bankgeschäfte in El Bolson

Wir konnten uns bis vor kurzem nicht vorstellen, wie intensiv hier Bankgeschäfte betrieben werden. Bis wir selber betroffen waren. Wir mussten hin, um für ein aus Österreich nachgesandtes Ersatzteil (Ausgleichsgefäß für den Kühler) Zoll bezahlen. Netbanking? Nicht dran zu denken! Also direkt zur Bank gehen und den Betrag von Pesos 150,- (ca.EUR 25,--) bar auf das angegebene Konto bei der Bank einzahlen. Wir hatten schon gehört, dass sich immer viele Leute anstellen und man Nummern lösen muss. Wir wussten nicht, wann die Bank öffnet, weil wir am Wochenende trotz intensiver Suche keine Öffnungszeiten fanden. Es hieß also ganz früh dort sein! Wir waren kurz vor 09.00 Uhr bei der Bank und mussten anhand der gerade angezeigten Nummer (wir waren in der Reihe für Einzahlungen, es gab mehrere) feststellen, dass bereits „Fünfzig!“ Personen vor uns waren. Gut zwei Stunden mussten wir warten, bis wir an der Reihe waren. Unsere Banken würden sich freuen, wenn so ein Andrang auf sie wäre…

Der Einzahlungsvorgang an sich war schnell erledigt und trotzdem kam uns das gesamte Procedere ziemlich umständlich und langwierig vor. Da doch lieber Netbanking von zuhause aus!

 

 

Die nächsten Tage verbrachten wir auf der Farm von Klaus Schubert und Claudia Metz, deren Vortrag „Abgefahren“ uns vor beinahe 15 Jahren in unseren Weltreiseplänen bestärkt hatte. Die Farm liegt in einem wildromantisches Tal, das zu einigen Erkundungen einlud. Hier warteten wir auf das Ersatzteil für den Bremi, das nun schon zwei Wochen unterwegs war und durch den aufgeblähten Verzollungsvorgang und das umständliche Postservice schon etwas Verspätung hatte. Wir konnten uns inzwischen mit leckerem Biogemüse aus dem Gemüsegarten und selbsteingekochter Marmelade versorgen.

Einen Tag war ziemliche Action angesagt auf der Farm: Die Schafe wurden geschoren. Dafür kam eine Familie aus der Nachbarschaft, die die Schur mit Scheren manuell durchführte. Die Schafe wurden hin und her gedreht und manchmal schaute es aus, als ob der Kopf gar nicht mehr zum Schaf gehört.

Der Kartoffelacker der Familie sollte ebenfalls bestellt werden, war aber noch mit Unkraut übersät. Keine Ahnung wie es geschah, aber plötzlich standen wir, mit Handschuhen und Werkzeug bestückt, mitten drin und entfernten es. Es gibt eben viel Arbeit auf einer Farm…

 

Nach einer Woche „Wartezeit“ haben wir aufgegeben und sind Richtung Wale weitergefahren. Dabei machten wir einen zweitägigen Zwischenstopp im Parque National los Alerces.

Der Park ist nach den Alercebäumen (Ein Baum mit sehr kleinen Blättern und je nach Alter, mehr oder weniger stark von oben nach unten aufgerissener Rinde) benannt. Einige davon sollen mehrere Hundert Jahre alt sein. Leider wurde hier in den Wäldern, wie so oft, Raubbau mit den Bäumen betrieben. Die Landschaft hier erinnert uns stark an Bergseen in Österreich inmitten von Mischwäldern, umrahmt von teils schneebedeckten Gipfeln. Es gibt drei große Seen und etliche kleine, die teilweise verbunden sind. Überall blühen hier im Frühling Lupinien und gelber, bzw. rot/gelber Ginster. Der Nationalpark hat gerade im November aufgesperrt und wir sehen beim Durchfahren warum erst so spät. Im Winter gibt es unzählige Erdrutsche und die Straßen werden verlegt und Alercen und andere Bäume werden geknickt und liegen kreuz und quer überall herum. Die Aufräumarbeiten müssen jedes Jahr eine große Herausforderung in dem teilweise steilen Gelände sein. Wir passieren einige Baustellen und an den Seeufern und auf den Wegen zu den Campingplätzen sind immer noch viele umgefallene Bäume liegen geblieben. Wir wählen unsere Übernachtungsplätze mit Bedacht und stellen uns lieber nicht unter einen Baum, was mitten im Wald gar nicht so einfach ist! Die Baumreste eignen sich aber sehr gut für ein wundervolles Campfire. Wir fahren Montag weiter und hoffen mit einem Telefonat klären zu können, ob unser Ersatzteil doch noch nach El Bolson gekommen ist. Wenn es endlich angekommen ist fahren wir die 100 Kilometer natürlich noch mal zurück, falls nicht: Gibt es Plan „B“, den wir noch nicht kennen! Wir aber fahren dann sicher weiter östlich um noch den einen oder anderen Blick auf die Wale zu erhaschen, auf der Peninsula Valdes.

 

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Sa

03

Nov

2012

Argentiniens mittlerer Westen (28.10. – 2.11.2012)

Der mittlere Westen war für uns von 3 Highlights geprägt: Der wunderbaren Schlucht des NP Talampaya, des zauberhaften Valle de Luna und des majestätischen Aconcaguas, dem höchsten Berg Amerikas. 

 

Parque National Talampaya

 

Bereits 90 Kilometer bevor wir zum ersten Nationalpark kommen sollten, hat uns wieder ein enges Schottersträßchen über einige Höhenzüge gefangen genommen, mit seiner landschaftlichen Schönheit. Gleichzeitig verlangte es dem Fahrer einiges Können und volle Aufmerksamkeit ab. Es war die meiste Zeit nur einspurig und durch die vielen Kurven war es nie vorhersehbar wann wieder Gegenverkehr kommen würde. Wir haben einige Spuren im Schotter-/Sandboden gesehen, die knapp am Abgrund vorbei gingen. Unter uns wand sich der Fluss, der in mühevoller Arbeit, den schönen weiten Canyon geschaffen hatte und uns wieder einmal einen weiteren wundervollen Blick in das Tal unter uns schenkte.

 

Als wir beim Parque National Talampaya ankamen, hieß es schnell, schnell alles Wichtige (Kamera, Kopfbedeckung, Getränk) zusammenpacken, die Tour geht gleich los. Dieses spezielle Tal wird nur in Touren mit Führer befahren und darf leider nicht selbst erkundet werden. Unsere Führerin war etwas ignorant und sprach lediglich spanisch. Die bunt zusammengewürfelte Gruppe war aber sehr nett und kommunikativ. Das Highlight war aber natürlich der Nationalpark. Wir fuhren durch ein breites, fast total ausgetrocknetes Tal, welches von rotbraun, bis rot leuchtenden Wänden flankiert wurde. Da sich ein Bächlein durch das Tal windet, gab es hier auch wieder Guanakofamilien zu bestaunen. Papageien lärmten in der ihnen eigenen Art auf den im Tal wachsenden Bäumen und Büschen und ließen sich von uns nicht stören. Die Sandsteinklippen reichen bis 180 Meter hoch, senkrecht nach oben. Witzig war das doppelte Echo von unserem erzeugten Jodler. Einige Wände schauen aus, als ob sie mit einem riesigen Käsemesser angeschnitten worden wären, andere erinnern stark an Säulen in Gotischen Kathedralen. Dazu passen Figuren, die an gigantische Mönche erinnern.

Ein Wermutstropfen in dieser wunderbaren Umgebung war, dass uns zwei weitere Touren auf den Fersen waren und wir nicht viel Zeit hatten, diese unglaubliche Naturschönheit auf uns wirken zu lassen. Um diese einzigartige Laune der Natur erleben zu dürfen, ist aber einiges wert…und unvergesslich!

Gleich am Eingang des Parkes, der aber bereits 20 Kilometer von dem eigentlichen Naturwunder entfernt ist, also unerreichbar für einen Besuch zu Fuß, gab es einen Campingplatz den wir gerne nutzten. Die Umgebung war wieder großteils Wüste und wir genossen dies sehr. Wir waren meilenweit vom nächsten Ort entfernt, ringsum nur Natur. Da haben wir wieder herrlich geschlafen. Vorher hatten wir noch tete a tete mit zwei Wüstenfüchsen, die sich immer näher anschlichen, nichts ahnend, dass sie es mit Vegetariern zu tun hatten…

 

Parque Provincial Ischigualasto (Valle de la Luna)

Am nächsten Vormittag machten wir uns gut ausgeruht und mit einem stärkenden Frühstück versehen zum Nachbarpark auf. Dieses Mal wurde die Tour etwas anders durchgeführt. Es wird einige Zeit zusammengewartet, bis ein paar Fahrzeuge angekommen sind. Diese Fahren dann im Konvoy mit dem Führer im ersten Fahrzeug los. In drei Stunden werden in einem weiten Bogen wichtige Stationen abgefahren. Es gibt fünf Halts und sehr ausführliche Erklärungen. Wir hatten einen englischsprachigen Führer, der sehr gut mit den Besonderheiten dieses Parks vertraut war. Wir waren von der gesamten Organisation und Ausführung dieser Tour sehr angetan.

Wir wären ja schon sehr zufrieden mit den bunten, von grau, grün, gelb, rot bis schwarzen Hügel bzw. den fantastischen Figuren, die die Erosion aus diesen Steinen gemacht hat gewesen. Dieser Park bot aber noch viel mehr. Für Paläontologen ist dieser Park so wertvoll, weil in den letzten Jahren Knochen zu verschieden Arten von Dinosauriern aus dem Trias gefunden wurden, besonders zwischen 1970 und 1980 . Für Geologen bietet dieser Park die Besonderheit, gleich 150 Millionen Jahre, also die gesamte Trias Zeit, abzudecken.

Unser Führer hat uns sehr viel Interessantes darüber erklären können. Wir sahen versteinerte Pflanzen und natürlich die fantastischen Figuren, wegen denen die meisten Besucher kommen. Dieser Park war deshalb bereits öfter Kulisse für Science Fiction Filme. Gerti meinte öfter in einer Figur ET zu erkennen…..macht Euch selbst ein Bild von einigen dieser Figuren.

Es gab wieder einen Campingplatz und wir haben wieder herrlich geschlafen. Es wird übrigens in der Wüste ziemlich frisch in der Nacht, auch wenn es am Tag an die 30°C hat. In der Natur taugt es uns eben am besten.

 

Westwärts zu den Anden

Dann haben wir uns wieder auf einen langen Weg gemacht. Wieder Höhenzüge, die mit wundervollen Blicken auf die diesmal begrünten Hänge und die Serpentinen ober- und unter uns belohnten.

 

Kurzfristig sind wir in eine gefährliche Situation geraten. Gefährlich war es eher für die anderen nicht für uns. Wie immer schmale, steile und kurvige Straße. Plötzlich ist eine größere Gruppe Seifenkistenfahrer mit hoher Geschwindigkeit von oben nach unten auf uns zugekommen. Es war ein Begleitfahrzeug dabei, die Teilnehmer waren ein paar Erwachsene, großteils aber Kinder. Als wir dachten, das waren jetzt alle, sind nach zwei Kurven noch ein paar „Nachzügler“, diesmal noch kleinere Kinder daher gebraust. Zum Glück haben sie richtig gelenkt und es ist alles gut gegangen. Wir sind sicher, dass ihnen der Schock in den Knochen gesessen hat. Beim nächsten Mal werden die Organisatoren so ein Rennen sicher besser absichern.

 

Die Kehren zogen sich noch endlos scheinend nach oben. Aber endlich war der Sattel der Kordillerenkette erreicht. Der Wind pfiff ziemlich unfreundlich, aber der Blick war grandios. Die Andenkette lag vor uns und…. Der Aconcagua! Wow, er zeigte sich uns im schönsten Sonnenlicht von ein paar Wolken umrahmt. Diesen Anblick haben wir einige Zeit genossen, wer weiß wie schnell hier Wolken aufziehen können.

 

Der Blick auf die teils schneebedeckten Anden sollte uns aber bis ins Tal begleiten. Wir mussten uns trotzdem immer wieder ablenken lassen, vom Anblick der wiederum bunten (Grün, gelb, grau, rot) Felsen links und rechts von uns. Siehe da, auch von unserem Campingplatz in Uspallata aus (übrigens ein Schigebiet) hatten wir freie Sicht auf die Anden.

 

Wir haben einen Tag Verschnaufpause eingelegt und gleich Wäsche und Auto gewaschen und die Gelegenheit genutzt, hier im Ort ins Internet einzusteigen. Das war aber leider sehr langsam. Der Weg über die Anden ist eben ein langer…..

 

Am nächsten Morgen ist geplant zum Parque provincial de Aconcagua zu fahren. Dort werden wir die „Brücke der Inka“ (ein natürlicher Bogen aus gelbem Stein)sehen und uns ausgiebig den Blick ins Hochgebirge gönnen. Aber keine Angst, den Aconcagua werden wir nicht besteigen - soweit bleiben wir am Boden ...

 

Der Weg über die Anden, bzw. durch einen Tunnel ist nicht mehr weit und wir wagen es wieder nach Chile einzureisen. Diesmal sind wir auf alles gefasst und durch keinen Zöllner zu erschüttern.

Sehen wir weiter was passiert!

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Do

01

Nov

2012

Durch Nordwest-Argentinien (22. - 27. Okt. 2012

Argentinien hatte uns also nach ca. 7 Wochen wieder. Die erste Nacht verbrachten wir ruhig am LKW-Parkplatz einer Tankstelle bei Salvador de Jujuy. Dann gings weiter ins von den Reiseführern gelobte Salta.

Die von uns gewählte Route Nr. 9 dorthin erwies sich als sehr schmales, oft einspuriges Bergsträßchen. Der Polizist vom Polizeiposten war zunächst fast unschlüssig, ob er uns mit dem Bremi durchlassen sollte, schließlich folgte das ok verbunden mit einer Warnung, nur ja vorsichtig zu sein. In Salta quartierten wir uns zunächst am Camping Municipal ein. Das war ein riesiger Freizeitkomplex mit dem wahrscheinlich größten Swimmingpool der Welt, aber leider ohne Wasser und überhaupt etwas heruntergekommen. Apropos heruntergekommen: Wieder drängte sich bei uns das Gefühl auf, das Argentinien irgendwie den Bach runter geht. Alles wirkt uralt, von Aufbruch und Optimismus wenig zu bemerken. Auch die Jungen wirken demotiviert und oft muffelig. In Salta ist jedoch das innerste Zentrum um die Plaza durchaus sehenswert. Das war jedoch zu wenig, um uns dort länger verweilen zu lassen. Wir suchten einen empfohlenen Campground etwas außerhalb der Stadt. Dieser erwies sich jedoch mehr als Kleintier-Zuchtanstalt: Die ehemals schöne Anlage mit 2 Pools wird nun – wahrscheinlich aus wirtschaftlicher Not – als Farm betrieben.

 

Soweit zu den wenig berauschenden Dingen in Nordargentinien. Jetzt folgten die Highlights: Wir fuhren einen dramatischen Pass nach Cachi hinauf. Plötzlich waren wir wieder auf 3000m und einer wüstenähnlichen Landschaft. Die Wolken des Tieflands, die uns tagelang begleitet hatten, ließen wir zurück. Wir übernachteten in der Wüste beim Nationalpark Cardones in völliger Einsamkeit mit tausenden Kandelaber-Kaktussen, lediglich Guanakos beäugten uns ängstlich-neugierig. Innerhalb von 3 Stunden sind wir von einer Gegend wie in Südeuropa in eine Wüstenlandschaft, ähnlich den Wüsten Nordmexikos, gelangt. Das attraktive Dorf Cachi beherbergte uns auf seinem netten Camping Municipal gemeinsam mit einer Gruppe von argentinischen Wohnmobilfahrern. Uns fielen dort die vielen indigenen Jugendlichen auf, die alle kurioserweise einen weißen Arbeitsmantel als Schuluniform trugen. Michael durfte dort endlich einmal ein kulinarisches Highlight in Form von köstlichen Empanadas, das sind mit Käse oder Fleischfülle gefüllte Teigtaschen, verkosten. Die Gegend dort ist berühmt für diese Speisen.

 

Am nächsten Tag bei der Fahrt von Cachi nach Cafayete blieb uns oft der Mund vor Staunen offen: Eine dramatische Berg- und Tallandschaft der Valle de Cachequini schenkte uns beinahe nach jeder Kurve wechselnde, neue Einblicke. Dass die Straße, die berühmte Routa Nr. 40, dabei nur geschottert ist, gab dem Erlebnis die passende wilde Untermalung. Da passten die Kondore auch sehr gut in die Szenerie, die wir erstmals in Südamerika beobachten durften: Wir sahen wie sich die riesigen Vögel vom Aufwind in gewaltige Höhen tragen ließen. Der Gesamteindruck kann sich mit jedem Nationalpark im Südwesten der USA messen. In Cafayete übernachteten wir auf einem Campground am Stadtrand. Leider war gerade ein Volksmusik-Wettbewerb in der Nachbarschaft, dessen Lautstärke uns ziemlich den Schlaf raubte.

 

Dann hatten wir ca. 700 km zu überbrücken bis wir die nächsten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten erreichten. Die Dörfer und Städte außerhalb der touristischen Zentren waren extrem öde. Wir suchten vergebens nach einem Touristenkomplex und übernachteten daher auf einem dörflichen Freizeitgelände mit entsprechendem nächtlichem Lärmpegel.

 

Aber dann gelangten wir in eine Gegend, die die faden Landstriche schnell vergessen ließ – doch davon berichten wir in der nächsten Geschichte.

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Sa

08

Sep

2012

Endlich in den Tropen angekommen

Wir sind dem Argentinischen Winter endgültig entflohen und endlich in den Tropen angekommen. Die nördlichste Provinz Argentiniens hat uns gleich begeistert mit seiner üppigen Landschaft und dem warmen Klima.

Die letzten Tage seit der Übernahme des Bremi in Zarate waren von heftigen Regenfällen und dem dazugehörigen Frust begleitet: Wir mussten uns ja erst organisieren, sprich den Wagen vernünftig einräumen, dazu hatten wir keine Heizung zur Verfügung, weil es uns nicht gelungen ist, die Gasflaschen auffüllen zu lassen. Es scheiterte bisher am passenden Anschluss.

Aber seit wir hier sind, hebt sich die Stimmung zusehends. Morgen werden wir die gewaltigen Wasserfälle von der argentinischen Seite aus besuchen. Es gibt dort zahlreiche Wanderwege im tropischen Regenwald und wir werden hoffentlich Tukane und andere „Paradiesvögel“ zu Gesicht bekommen.

 

Hasta luego Amigos!

 

PS: Fotos haben wir schon raufgeladen, sind aber noch nicht ersichtlich, weil Flickr sich noch etwas ziert.

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So

02

Sep

2012

Jetzt wird's ernst mit dem Bremi in Zarate

Wir sind in Zarate´angekommen, wo wir unseren Bremi abholen werden.

 

Wir haben es in jeder Weise geschafft. Jeder von uns hat endlich seine Grippe überwunden. Michael hat´s schlimmer erwischt. Er hat die letzten 2 – 3 Tage ca. 20 Liter flüssige Viren rausgeschwitzt. Wir haben alle in „Bueno Aire“, wie der Argentinier sagt, zurückgelassen. Wir haben es geschafft, mit unseren „fünf“ Stück Gepäck mit dem Bus die 90 Kilometer bis nach Zarate´ zurückzulegen. Sind damit noch einige 100 Meter schwitzend, weil es hier plötzlich viel milder sommerlicher und schöner ist, bis zu unserem Hotel getrabt.

 

 

Auf einmal geht es uns wieder wirklich gut! Unser Hotelier, ein Nachfahre von Italienern und absoluter Salzburg-Fan, hat uns mit italienischer Gastfreundschaft empfangen und steht uns mit Hilfestellung jeglicher Art und den besten Tipps zu Zarate „Rund um die Uhr J zur Verfügung.

 

Wir sind halt keine Großstadtmenschen und fühlen uns hier in dem viel ländlicheren und überschaubareren Städtchen wohler. Gerti wollte zu Mittag unbedingt was Fleischiges und so haben wir eine Parilla, ein für Argentinien typisches Grillrestaurant aufgesucht. Michael bestellte Pasta ohne Fleisch und bekam welche mit Schinkenfüllung – armer Vegetarier in Argentinien L Er muss in Zukunft bei der Bestellung noch viel präziser werden ….

 

Aber das Wichtigste von allem: Es ist sonnig und warm!!!!!

Gerti mit blühendem Christdorn
Gerti mit blühendem Christdorn
Die Parkbänke sind im Frühjahr ganz schön durchgewetzt...
Die Parkbänke sind im Frühjahr ganz schön durchgewetzt...
Michael mit herrlichem Lippenblütler Gewächs
Michael mit herrlichem Lippenblütler Gewächs
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Fr

31

Aug

2012

"Wir lagen vor Buenos Aires und hatten die .... an Bord"

Eine Weltreise, wie wir sie geplant haben, ist auch immer eine Übung in Geduld. Momentan warten wir auf die Freigabe unseres Bremi im Hafen von Zarate. Und da das Wochenende naht, werden wir ihn erst am Montag bekommen. Wir nutzen die Zeit, um unser Immunsystem zu stärken – sprich, wir beide kämpfen mit einer schweren Verkühlung (oder haben wir die Sommergrippe aus Österreich mitgebracht?).

 

Buenos Aires haben wir schon ziemlich ausführlich erkundet. Der erste Schock war das Preisniveau: Preise wie bei uns oder sogar noch etwas teurer. Wenigstens der Dieselpreis ist mit ca. 1 € günstiger als bei uns. Dabei leidet das Land an einer jahrzehntelangen Depression: dem allgemeinen Niedergang wird nur mit individuellem Pioniergeist entgegengetreten. Es gibt eine Art Alternativszene, die mit bewundernswertem Enthusiasmus Lokale und andere Einrichtungen betreibt. Von staatlicher Seite gibt es aber nichts zu vermelden: Uralt-Infrastruktur dominiert das Stadtbild. Das Ganze wirkt – mit wenigen Ausnahmen - wie ein schmuddeliges Museum aus den Fünfzigerjahren mit dem Charme des Tango gewürzt. Etwas außerhalb der Prachtstraßen kann man ganze verfallende Straßenzüge sehen, die aber immer noch bewohnt werden.

 

So gesehen werdet Ihr, geschätzte Leserinnen und Leser, unseren Wunsch nachvollziehen können, endlich die Segel auf unserem Bremi setzten zu können. Der Norden Argentiniens verspricht interessante Landschaften und kleinere Abenteuerrouten, zB zu den Sümpfen „Esteros de Ibera“. Auch gibt es zahlreiche Thermalbäder, wo wir unsere Unpässlichkeiten wohl endgültig auskurieren können.

 

Am Sonntag fahren wir mit dem Bus nach Zarate, wo wir am Montag hoffentlich unseren Bremi endlich in Empfang nehmen dürfen.

 

Hasta luego Amigos!

Es folgen Fotos von Buenos Aires

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So

26

Aug

2012

Der Sprung über den großen Teich ist geschafft

Nach 17stündiger Flugreise von München über Madrid sind wir heute Morgen glücklich und müde um 8.00 Ortszeit in Buenos Aires gelandet. Es hat alles plangemäß geklappt und unsere drei eingecheckten Koffer haben auch den Flug über den großen Teich geschafftJ Überraschender Weise hat uns strahlender Sonnenschein begrüßt und uns während unseres ersten „Beschnupperns“ der neuen Welt begleitet. Die frischen frühlingshaften 10 Grad mit Wind haben uns ganz schnell die mitgebrachten Wintersachen auspacken lassen J

Beim Prepaid-Schalter im Flughafengebäude haben wir ein Taxi bezahlt. Der sehr freundliche Fahrer hat uns ohne irgendwelche Probleme zu machen (wir kennen unerfreuliche Verhandlungen mit den Taxifahrern von Indien) zu unserem Hotel gebracht.

 

Unser Hotel „La Fresque“ liegt zwischen dem berühmten Obelisken und der Casa Rosada (Casa de Gobierno). Diese Gegend haben wir gleich an unserem ersten Tag per Pedes in einem weiteren Umkreis erkundet. Wir haben viel verblichenen Glanz der einst wunderschönen Jugendstilhäuser in und um die Avenidas „de Mayo“ und „9 de Julio“ gesehen. Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 hat hier ihre Spuren hinterlassen. Zum Glück wurden einige dieser herrlichen Gebäude bereits renoviert bzw. instand gehalten und es wird ständig wieder weiter renoviert, was uns sehr gefreut hat.

Die kulinarischen Köstlichkeiten der Stadt haben wir auch schon etwas genossen. ZB die Media Lunas (Halbmonde, was so viel wie Kipferl heißt). Ab dem Frühstück morgen Früh werden wir weiter in die Geheimnisse der argentinischen Küche eintauchen. Das wird zwar ein bisschen schwierig weil Michael Vegetarier ist und Gerti sich nur langsam, dh. In kleinen Portionen, durchkosten kann.

 

Für heute war der Tag lang genug und nach einer guten Brise Schlaf und einem stärkenden Frühstück morgen Früh werden wir wieder gerüstet sein los zuziehen und das neue Land weiter zu Fuß und mit der Ubahn „Subte“ zu erkunden.

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