Sri Lanka

 

 

Datei:Coat of arms of Sri Lanka.svg

So

21

Apr

2013

Vom Baden an Sri Lankas Stränden auf die Folterbank in Bangkok

Von der abenteuerlichen Zugfahrt nach Unawatuna hatten wir schon im letzten Artikel berichtet. Unawatuna ist ein kleiner Ort bei Galle, der sich etwas abseits der Hauptstraße an einer schönen Bucht entlang entfaltet. Das auf Grund zahlreicher Budget-Unterkünfte frühere Traumziel der Rucksack-Touristen fiel inzwischen leider der Bauwut zum Opfer, so dass kaum noch freie Strandabschnitte übrig blieben. Insbesondere nach dem Tsunami wurden Restaurants und Hotels teilweise in Stelzenbauweise direkt über die Brandung gebaut, was sich nicht sehr positiv auf die Wasserqualität der Bucht auswirkte.

Wir entschieden uns für Unawatuna auf Grund eines älteren Reiseführers, indem der Ort in den höchsten Tönen gelobt wurde. Ja, ja - vor 5 Jahren war es noch ein Paradies …

 

Zum Glück hielt sich der Beach-Party-Tourismus aber in Grenzen und das Dorf strahlte einen sehr entspannten Charakter aus. Die Lokale kochten alle hervorragend und günstig zugleich. Außerdem entdeckten wir den Jungle-Beach, wo das Wasser glasklar war und die Wellen zum ewigen Herumplantschen einluden. Wir freundeten uns mit einem Tuk-Tuk-Driver an, der uns täglich zum Beach und auch zum Sightseeing in die Stadt Galle brachte.

 

Galle ist eine ursprüngliche portugiesische Gründung mit wechselhafter Geschichte. Nach den Portugiesen kamen die Holländer, die ein gewaltiges Fort errichteten, welches das ganze Wohnviertel der Kolonialherren einschloss. Nach den Holländern kamen im 19. Jh. die Engländer, denen es als einzige Kolonialmacht gelang, ganz Ceylon, wie sie es nannten, zu unterwerfen. Dieser Stadtteil ist auch heute noch sehenswert und die Mauern des Forts hatten selbst dem Tsunami getrotzt. Im Laufe unseres Aufenthalts wurden wir immer wieder mit Bildern und Geschichten von Opfern des Tsunami konfrontiert. Über 30.000 Menschen, besonders an der Ost- und Südküste, verloren damals auf Sri Lanka ihr Leben.

 

Einen Tag unternahmen wir, wie sich später herausstellte, eine Gewaltstour zum Yala Nationalpark. Die Verheißung lautete mal wieder Leoparden-Sichtungen. Der Park hat eine extrem hohe Leopardendichte aufzuwarten. Wir standen bereits um 5 Uhr auf, um – wie es sich für eine richtige Safari gehört – früh auf Tour gehen zu können.   Leider hatte das Taxi einen Platten und erschien erst mit einer Stunde Verspätung. Zudem war der Fahrer offensichtlich selbst noch nie dorthin gefahren, weil er immer wieder nach dem Weg fragen musste. Daher trafen wir erst nach 10 Uhr beim Park-Gate ein – viel zu spät, um große Katzen zu treffen. Der gebuchte Safari-Jeep erwies sich als Landy-Rostlaube der schlimmsten Art, der Fahrer allerdings war sehr erfahren und konnte uns zahlreiche Tiere zeigen und auch benennen. Wir hatten ausgiebig Zeit, Elefanten, Rehe, Hirsche, Affen, Reptilien und diverse Vögel zu beobachten. Nach 4 Stunden Pirschfahrt ohne Federung waren Michaels Bandscheiben jedoch durchgescheuert und die Nerven lagen blank. Gerti erging es nicht viel besser und wir waren froh als wir das Fahrzeug wieder wechseln konnten. Insgesamt waren wir mehr als 12 Stunden auf Achse und dies ohne richtige Mittagspause.

 

Die letzten Tage auf Sri Lanka verbrachten wir ziemlich faul auf unserem Jungle-Beach und schmiedeten schon Pläne für die Wiederkehr. Dann wollen wir uns die Ostküste genauer ansehen, die noch ziemlich unverbaut sein soll und außerdem gehört dann auch eine Fahrt ins Hochland mit den kulturellen Highlights zum Programm.

 

Wir fürchteten uns schon ein wenig – auf Grund unserer Erfahrungen in Thailand – vor dem Neujahrsfest in Sri Lanka. Außer einem Festfrühstück in unserem Hotel und ein paar angeheiterten jungen Männern in den Strandkneipen war aber nicht viel los. Selbst der Shuttle zum Airport nach Colombo verlief problemlos.

 

Der Flug nach Bangkok war eine Überraschung, weil wir noch nie so viele Familien mit Kindern in einem Flieger gehabt hatten. Doch alles verlief sehr diszipliniert, die Kinder wurden hervorragend von ihren Eltern betreut. Lediglich unsere Hoffnung auf freie „Schlafplätze“ blieb unerfüllt, weil der Flug restlos ausgebucht war. Das Neujahrsfest – Sonkran – ließ grüßen.

 

In der Früh in Bangkok angekommen, dachten wir zunächst, dass der Sonkran mit seinen „Wasserspielen“ vorbei war. Doch weit gefehlt. Kaum waren wir im Hotel angekommen und hatten ein Nickerchen gemacht, war auf der Khaosan-Road der Teufel los. Jeder trug dort eine Mega-Spritzpistole und ohne totale Durchnässung zu riskieren konnte man nicht hinaus. Außerdem röhrte die Musik aus allen Bässen. Wir beschlossen, den Tag im hoteleigenen Restaurant zu verbringen und das feucht-fröhliche Treiben von der Dachterrasse aus zu verfolgen. Aber nach Mitternacht war dann zum Glück Schluss mit der Orgie und am nächsten Tag konnten wir die Khaosan Road mit ihren extrem coolen Geschäften, Lokalen und Ständen wieder genießen.

 

Wir ließen uns regelmäßig bei Thai-Massagen quälen. Thai-Massagen werden auch als Yoga für Faule bezeichnet, weil der Masseur Muskeln, Sehnen und Gelenke bei zum Teil abenteuerlichen Positionen dehnt. Dabei werden die Energiepunkte mit Fingern, Fäusten, Ellbogen, Füßen, Knien bearbeitet, was zum Teil sehr schmerzhaft ist und dies soll große Entspannung und Belebung zu gleich bringen. Mit der Zeit hatten wir jedoch das Gefühl, dass manche Masseure zu viel des Guten vollbringen wollten und statt Entspannung Zerrungen und beleidigte Nerven (Ischias) bewirkten. In unserem Alter ist es offensichtlich schon sehr wichtig, an einfühlsame Masseure zu geraten …

 

Bangkok hat uns bei diesem fünftägigen Kurzaufenthalt wieder sehr begeistert. Die Luftqualität wurde durch zahlreiche Umweltmaßnahmen verbessert (zB werden alle Tuk-Tuks mit Gas betrieben). Die Vielfalt an Speisen, Früchten, die ausgefallenen Kleidungen, die lockere Atmosphäre, das bunte Volk der jungen Traveller, ist für uns immer wieder eine Reise wert.

Bilder von Sri Lanka - Unawatuna - und Bangkok

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Mo

08

Apr

2013

Nach der Ayurveda-Kur in Sri Lanka

Wir haben unsere Ayurveda-Kur abgeschlossen und sind nun in den Süden nach Unawatuna bei Galle gefahren, um eine Woche Strand und Sonne zu genießen. Wir durften während der Kur ja nicht ins Meer baden gehen. Die Fahrt mit dem Zug von Colombo war ein Abenteuer für sich.

 

Man konnte keine Plätze reservieren, daher hatten wir uns schon drei Stunden vor der Abreise zum Bahnhof begeben, um ja 2 Plätze ergattern zu können. Das war die richtige Entscheidung, weil der Zug schon lange vor Abfahrt am Bahnsteig stand und innerhalb von einer Minute alle Sitzplätze vergeben waren und wir fanden uns glücklich unter den Sitzenden wieder. Es war Ferienbeginn und der Zug war bei Abfahrt gleich vollgestopft. Wie Trauben hingen die Menschen an den Eingangstüren und bei jeder Haltestelle wollten noch mehr herein. Manche ausländische Touristen gaben wegen dem Gedränge auf und verließen den Zug wieder. Hier gehts zu Gertis Version vom Sri Lankan Bundesbahn-Blues.

 

Aber zurück zu unserer Ayurveda-Kur. Die hatte es wahrlich in sich und war kein Wellness-Urlaub. Wir wurden ständig ärztlich betreut und alles verlief nach einem individuell ausgeklügelten Plan. Bis zu 25 verschiedene Anwendungen wurden eingesetzt, um uns von den Giftstoffen des Körpers zu befreien. Die bekannteste darunter ist bestimmt der Stirnguss, der einen meditativen, ruhigen Geisteszustand hervorruft. Diffizilere Anwendungen wurden stets vom Arzt vorgenommen, waren also Chef-Sache, auch wenn der Chef in unserem Falle eine wunderbare, einfühlsame Frau Doktor war. Den ganzen Tag über waren wir mit den Anwendungen eingedeckt und dazwischen gab es Zeit um diese wirken zu lassen.

 

Ein typischer Kur-Tag begann um 6 Uhr mit einem heißen Glas Wasser. Darauf folgte eine Stunde Yoga bzw. Chi Kung und dann stürzten wir uns vor dem Frühstück noch in den Pool. Danach erfolgte die tägliche Konsultation durch die Ärztin bzw. durch den Chefarzt. Jede Beschwerde wurde sehr ernst genommen und der Kurfortschritt durch ayurvedische Pulsdiagnose erhoben. Bis Mittag gab es dann meist 3 Anwendungen dann hatten wir schon alle einen Mords Hunger. Bei jeder Mahlzeit wurde uns ein dreigängiges Mahl serviert, gemeinsam mit dem „Cocktail“ an ayurvedischen Medikamenten, die geschmacklich mit dem leckeren srilankesischen Essen nicht mithalten konnten… Dann war Zeit fürs Mittagsschläfchen ehe es um zwei Uhr wieder mit den Behandlungen weiter ging. Gegen 5 Uhr waren wir meistens fertig, dann konnten wir noch einen Spaziergang zum Strand unternehmen, falls wir nicht zu müde waren, was des Öfteren der Fall war.

Um halb Sieben gab es Abendessen, wir genossen die Tischgespräche danach mit unseren Kur-Kollegen sehr – doch spätestens um 8 Uhr fielen uns alle die Augen zu.

 

Die erste Woche war für uns beide besonders hart, nicht nur weil die speziellen Reinigungen auf der Tagesordnung standen, sondern weil wir auch vom Flug-Marathon noch sehr gezeichnet waren. Michael laborierte an seiner Bronchitis und Gerti machte der Jetlag mit Schwindelzuständen tagelang zu schaffen. Doch ab der zweiten Woche ging es aufwärts. Wir bemerkten die ersten positiven Veränderungen, genossen mehr und mehr den oben beschriebenen Tagesablauf und waren immer neugierig, welche Anwendungen auf unseren täglichen Plänen standen. Bereits beim Abendessen waren unsere Pläne verschwunden und erst am nächsten Morgen zum Frühstück lagen sie mit der Eintragung der Anwendungen für diesen Tag auf unseren Plätzen. Wie es ein anderer Kurteilnehmer so treffend formulierte: „Wir konnten uns getrost abgeben!“ In der dritten Woche kamen unsere Doshas in die Balance, wie die ayurvedischen Ärzte sagen. Eine starke Lebensfreude stellte sich ein, die in der Eingangs-Diagnose formulierten Beschwerden lösten sich mehr und mehr auf und unsere Augen strahlten.

Frauen aufgepasst! Ein super Nebeneffekt ist, dass die Orangenhaut auf den Problemzonen auf „Mandarinengröße“ geschrumpft ist! J

 

Am Ende waren wir dem ganzen Team der Ayurveda-Villa sehr dankbar für den unermüdlichen Einsatz in Sachen unserer Gesundheit. Wir bekamen noch Tipps, wie wir diesen Zustand ins tägliche Leben mitnehmen können, anhand von Ernährungsplänen und Tagesablaufroutinen.

 

Wir können die Panchakarma-Kur wirklich jedem empfehlen. Egal, ob akute Krankheiten vorliegen oder ob man nur einfach den Tacho ein wenig zurückdrehen möchte, hier ist man richtig. Natürlich können dabei nicht alle Krankheiten geheilt werden, aber der Gesamtorganismus wird gestärkt und damit fühlt man sich einfach besser und jünger. Bei näherem Interesse kann man sich unter www.vattersgarden.de die Ayurveda Villa Ananda in Negombo näher ansehen.

 

Es folgen die Bilder! 

 

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So

17

Mär

2013

Endlich am Ziel in Sri Lanka angekommen

Der letzte Flug von Singapur nach Sri Lanka war der angenehmste und kürzeste. Die Maschine war nur halb voll und so konnte sich Michael auf einer Dreierbank ausstrecken und beide verschliefen wir den größten Teil des Fluges.

 

Jetzt sind wir in der Ayurveda-Villa und fühlten uns von Anfang an wohl. Dr. Ravindra und sein Team sind sehr engagiert und lieb. Überhaupt sind wir von Sri Lanka recht begeistert. Man merkt das indische Erbe sehr stark, aber alles ist irgendwie geordneter, weniger chaotisch. 3 Wochen werden wir uns hier der großen Panchakarma Kur unterziehen, wir haben gerade um 1 Woche verlängert …

Bilder vom Flugmarathon

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