Teil 1:

Anfahrt, Windhoek, Etosha NP

 

Zunächst war die Kalahari in Botswana zu durchqueren. Wir erwarteten eine wüstenähnliche trockene Gegend, doch die Landschaft hatte aufgrund ungewöhnlicher Regenfälle einen eher parkähnlichen Charakter mit grünen Büschen und Bäumen.

 

 

 

Am dritten Tag unserer Fahrt erreichten wir schließlich die Grenze zu Namibia, die wir problemlos überqueren konnten. Namibia, Botswana und Südafrika bilden ja eine Zollunion, weshalb wir das Carnet de Passage für den Pinzi nur bei der Einreise nach Botswana im Oktober 07 abstempeln lassen mussten.

 

Der Osten Namibias ist landschaftlich noch von der Kalahari geprägt, erst allmählich gewinnt man an Höhe, wenn man sich Windhoek, der Hauptstadt Namibias nähert.

 

 

 

Wir erwarteten Windhoek als beschauliche Stadt, ohne großes Verkehrsaufkommen. Aber wie so oft, stimmten die Berichte der Reiseliteratur mit der aktuellen Situation der Großstädte nicht mehr überein: Wir wurden von der sehr intensiven Rushhour Windhoeks überrascht und waren von der hügeligen Topographie der Stadt nicht sehr angetan. Alles wirkte irgendwie eingezwängt und außerdem ließen die Berichte über aufgebrochene Fahrzeuge in uns nicht gerade die Lust auf ausgiebige Sightseeing Tours wachsen. Also versorgten wir uns lediglich mit den notwendigen Dingen für eine mehrwöchige Safari-Tour in den Norden und brachen bald Richtung Etosha Nationalpark auf.

 

 

Zwischendurch übernachteten wir auf einer Guestfarm, die einen Campground  nahe einem steinigen Hügel angelegt hatte. Von dort konnten wir einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben, wobei der gegenüber liegende Berg nahezu in Flammen aufging, ähnlich einem Vulkanausbruch.

 

 

 

Diese Guestfarms sind überhaupt eine klasse Einrichtung in Namibia.  Die Durchschnittsgröße einer Farm beträgt ca. 10.000 Hektar!!!, nicht zu vergleichen mit österreichischen Bauernhöfen. Dadurch ist genug Platz, an attraktiven Orten Campingplätze in manchmal totaler Abgeschiedenheit einzurichten. Zusätzlich gibt es dann noch die Möglichkeit, beim Farmhaus Frühstück oder Abendessen zu bekommen. Das ganze ist meistens sehr preisgünstig und man erhält durch Gespräche mit den Farmern auch oft sehr interessante Einblicke in deren Leben.

 

 

 


 

Etosha Nationalpark im Norden Namibias

 

 

Der Etosha Nationalpark verdankt seinen Ruhm der gleichnamigen Etosha-Salzpfanne, die nur sehr selten durch Regenfälle mit Wasser gefüllt wird. Es handelt sich um ein riesiges Gebiet absoluten Flachlands, lediglich im Süden sind einige kleinere Hügel  zu verzeichnen.

 

Wir hatten das seltene "Glück", eine gefüllte Etosha-Pfanne zu erleben.  Das wirkte dann wie ein riesiger See und auch die umliegenden Wasserlöcher waren gefüllt.

 

 

 

Normalerweise drängen sich die Tiere in der Trockenzeit (also im namibischen Winter) um die künstlichen Wasserlöcher, weshalb Tierbeobachtungen im Etosha-Nationalpark dann sehr einfach sind. War aber nicht so während unserer Visite! Es gab reichlich zu trinken und zu fressen, wir waren daher gezwungen, die Tiere auf zahlreichen Gamedrives aufzuspüren.

 

Der Park ist berühmt für seine großen Zebraherden, die wir auch ausgiebig zu sehen bekamen.

 

Auch die Giraffen hielten offensichtlich gerade in einem gewissen Teil des Parks eine Konferenz ab und wir genossen es sehr, die Familien zu beobachten und zu fotografieren.

 

 

 

Oryx-Antilopen, auch Spießböcke genannt, waren typischer Weise eher allein unterwegs.

 

 
 

Es gibt 3 Rastlager im Nationalpark, auf denen wir jeweils eine Nacht verbrachten. Sonst fuhren wir abends wieder aus dem Park hinaus, weil die umgebenden Camps und Lodges viel schönere Campsites zum nicht einmal halben Preis anboten, wie zB die Onguma Lodge am Ost-Eingang des Parks.

 

   

 

Im Park ist das Namutomi Camp wohl das attraktivste auf Grund des vorbildlich restaurierten deutschen Forts aus der Kolonialzeit.

 

 

 

Doch die tollsten Erlebnisse hatten wir beim Wasserloch des Halali-Camps: Hier wechselten sich die Löwen mit dem Spitzmaulnashörnern und Elefanten regelrecht ab. Es war zum Schreien, als ein Löwe mit größtem Gebrüll erschien und schließlich vor der Attacke einer Nashornmama unrühmlich abziehen musste.