Teil 2

 

Namibias wilder Nordwesten

 

 

Nach dem ersten Namibia-Highlight, dem Etosha-Park, wollten wir  zunächst mal einen "Boxenstopp" einlegen. Auf Fernreisen ist dies ab und zu notwendig, um Wäsche zu waschen, dem Fahrzeug eine Überholung und den Piloten eine Erholungsphase zu gönnen.

 

In der Nähe von Outjo fanden wir ein ideales Plätzchen dafür. Auf der Gästefarm Oppiklipp war ein wunderbarer Campground in einem Art Talkessel angelegt.

 

Wir standen praktisch alleine, der Farmer brachte uns täglich Holz fürs Campfire und für den Donkey, einen holzbefeuerten Warmwasserboiler. Die Sanitäranlagen waren urig in Felsnischen gebaut.

 

 

 

Abends besuchten uns ab und zu Elandantilopen, die auf der Farm gehalten wurden. Hier konnten wir ein paar Tage relaxen und die Wäsche wurde inzwischen im Farmhaus gewaschen.

 

 

 

In der nahen Stadt Outjo gab es eine richtige deutsche Bäckerei mit allerlei Leckereien zu kaufen.

 

 

 

Nach 5 Tagen verließen wir das charmante Plätzchen und fuhren westwärts mit dem Ziel Kaoko-Feld. Kaum ließen wir die Asphaltstraße zurück, wurde auch die Landschaft interessanter.

 

Unser erster Stopp war in Palmwag, einer Wüstenoase, im Damaraland.

 

Schon beim Einchecken wurden wir auf die Wildtiere hingewiesen, die sich im Camp befinden können. Wir kannten ja bereits Camps ohne Schutzzäune aus Sambia und Botswana, waren dann aber doch sehr  überrascht, als uns abends ein Wüstenelefant besuchte und mit Begeisterung an unserem Schattenbaum fraß.

 

 

 

Am nächsten Morgen war er wieder da und verrichtete auch seine Morgentoilette direkt vor unserem Auto.

 

 

 

Einige Touristen dachten, dass es sich hier um einen halbzahmen Elefanten handelte, wurden aber durch einen imposanten Scheinangriff schnell eines Besseren belehrt.

 

Weiter ging die Fahrt Richtung Norden durch grandiose Landschaft. Wir waren vom Wildreichtum begeistert: Unzählige Springböcke, Oryxantilopen und Zebras sichteten wir und das, ohne in einem "geschützten Nationalpark" zu sein.

 

 

 

"Wilde" Tiere in absoluter Freiheit, wo gibt es so etwas sonst noch?

 

Leider erwischten wir auf der Fahrt einen Eisennagel, der unseren rechten Hinterreifen total zerstörte und damit auch unsere Pläne, tiefer in das einsame Kaoko-Feld einzudringen. Ohne zwei funktionsfähige Ersatzreifen ist es nicht angeraten dort alleine unterwegs zu sein.

 

 

 

Aber immerhin erreichten wir einen weiteren Traumplatz. Wir fuhren über einen extrem steilen Pass und kamen zur Dioptas-Mine von Marius Steiner. 

 

 

 

 Wir glaubten bei Dioptas lange an einen Schreibfehler, ehe wir dort einen "Schnellkurs in Mineralogie" absolvierten.

 

  

 

Dioptase sind grüne Halbedelsteine und Marius Steiner baut diese dort in seiner Mine in Handarbeit seit ca. 30 Jahren ab. Er zeigte uns seinen aktuellen Stollen und wir waren von der Mine und von Marius'  einfachem Leben tief beeindruckt.

 

  

 

Als zweites Standbein betreibt Marius auch eine Lodge und einen wunderbaren Campground, dessen Name "Aussicht" nicht zuviel versprach. Das Klima war trotz der Höhenlage (1.600 m) sehr angenehm, ebenso auch die Gespräche mit Marius.

 

 

 

Und die Vogelwelt zeigte sich von ihrer farbenprächtigsten Seite.

 

 

 

So blieb es also bei einem Hineinschnuppern ins Kaoko-Feld, dem Land der stolzen Himba, einem halbnomadischen Rinderbauern-Volk. Sie ziehen mit ihren Herden immer auf der Suche nach saftigen Gräsern durch das sehr trockene, ca. 200 mal 200 km große, leere Land.

 

Traumhafte Landschaft in Nordwest-Namibia
Traumhafte Landschaft in Nordwest-Namibia